Omnitronic TRM-422 Test
Bezahlbarer Rotary Mixer

Omnitronic TRM-422 Test
Im Omnitronic TRM422 Test ein Rotary Mixer mit interessanten Funktionen

Avatar-Foto Von Boris Mengler am 11. Mai 2022

Omnitronic TRM422 Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Ein solider DJ Mixer für Einsteiger bis semiprofessionelle Anwendung.

Bei diesem Gerät handelt sich um eine Neuauflage des herstellereigenen 4-Kanal Rotary Mixers mit vielen neuen Features und Anschlussmöglichkeiten vor allem für elektronische Musik.

zum detaillierten Omnitronic TRM422 Testfazit

PRO

  • warmer, voller Klang
  • günstiger Einstieg in die Rotary-Klasse
  • sehr flexible Anschlussmöglichkeiten
  • analoger Filter mit Resonanz
  • Master-Isolator
  • Booth mit 2-Band-EQ
  • Thru-Ausgänge für Timecodesignal
  • gute Phono-PreAmps

CONTRA

  • Potis stellenweise schwergängig
  • Kippschalter verursachen Störgeräusche

Für wen?
Einsteiger bis semiprofessionelle DJs

Preis: 798,00 Euro
UVP: 798,00 Euro

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Erster Eindruck

Als erstes fallen die ungewöhnlichen Abmessungen des Omnitronic TRM-422 ins Auge. Ich habe mich bei aktuellen DJ Mixern an die hochkante Bauweise gewöhnt, während dieses Modell in der klassischen 19″ Breite ausgelegt ist. Die passenden Rackwinkel werden übrigens direkt mitgeliefert.

Als nächstes schweift der Blick auf die Drehregler für die Line-Pegel, die den Mixer von den traditionellen DJ-Mixern mit Line-Fadern unterscheiden. Auch die großzügig ausgelegte Pegelanzeige mit je 16 LEDs für Cue und Master sieht nicht nur schick aus, sondern erfüllt auch ihren Dienst.

Omnitronic TRM-422 Test
Macht sich gut im Club und auf jeder Party

Die Drehregler

Die Drehregler sind optisch gleich gehalten, lediglich die Isolator- und Pegelregler sind etwas größer ausgefallen. Andere Hersteller versuchen hier oft mit farbigen Fadercaps oder eingezeichneten Bereichen etwas zu segmentieren, der Omnitronic-Mixer hingegen wirkt schlicht – und ist dabei aufgeräumt und wirkt schnell vertraut.

Der Rest auf der Frontplatte ist weitestgehend Standard bis auf zwei Dinge: ein Aux-In als 3,5″ Klinkenbuchse und ein Crossfader mit einstellbarer Kurve. Viele werden es vielleicht nie nutzen, aber ich sage hier ganz klar: „Lieber haben als brauchen“.

Rückseite des Omnitronic TRM-422

Kommen wir zu einem anderen wichtigen Punkt bei einem DJ Mixer, nämlich die Rückseite. Der Hersteller war sehr spendabel mit Anschlüssen und das ist gut so. Starten wir mit den Eingängen.


PASSEND DAZU


Jeder Kanalzug hat einen Phono- und zwei LineIn-Eingänge. Eine wirklich sinnvolle Idee ist der Timecode-Out, ein Phono/Line-Thru um die marktüblichen Digital-Vinyl-Systeme ohne den üblichen Kabelsalat einzubinden.

Omnitronic TRM-422 Test
Es gibt üppig Anschlüsse auf der Rückseite des Omnitronic TRM-422

Ein Master-Insert und Send/Return für Effekte komplettieren die Eingänge. Und dann gibt es sogar noch zwei Mikrofoneingänge, die als XLR-Buchse ausgeführt wurden.

Ausgänge am DJ Mixer

Jetzt müssen die Signale auch wieder raus, dazu gibt es die passenden Ausgänge. Master und Booth natürlich symmetrisch als XLR. Ein zusätzlicher Klinke-Ausgang beim Booth hätte nicht geschadet, ist aber leicht adaptierbar. Auch ein Rec-Out als Cinch-Ausgang ist natürlich vorhanden.

Das Netzteil hat seinen Platz im Gehäuse, demzufolge finden wir noch einen Kaltgeräteanschluß und den Ein/Aus-Schalter.

Die Vorderseite bietet noch zwei Kopfhöreranschlüsse in 3,5mm und 6,3mm und einen Poti für die Crossfaderkurve. Wenn ich den Mixer auf dem Tisch stehen habe, sind die gut erreichbar. Aber wenn ich den Omnitronic TRM422 in ein Rack einbaue, hätte ich die Kopfhöreranschlüsse lieber auf der Faceplate gehabt.

Omnitronic TRM-422 Test
Die Ausgänge für Master sind symmetrisch als XLR ausgelegt

Haptik im Omnitronic TRM-422 Test

Jetzt haben wir uns den Mixer genug angeschaut, kommen wir zur Haptik. Der erste Griff geht zwangsläufig auf die größer ausgelegten Isolatoren. Hier fällt mir direkt auf, dass diese Potis einen unterschiedlichen Widerstand beim Drehen haben als die anderen. Das ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass nur bei den Isolatoren ALPS-Potis verbaut sind.

Auf den Klang hat es keinen Einfluss, es ist eine Sache des Gefühls.

Omnitronic TRM422 Test
Fast alle Bedienelemente und Anschlüsse auf einen Blick

Die Kanalregler für den Line-Pegel haben auch eine unterschiedliche Haptik beim Drehen. Einer lässt sich durch Vorbeigleiten mit einem Finger drehen, bei den anderen muss man schon hinfassen. Klar: Man muss dem Mixer immer seinen vergleichsweise geringen Preis zugute halten. Eine strengere Qualitätskontrolle hätte einen höheren Preis zufolge – im Sinne des Feelings wäre das gut.

Ich gehe davon aus, dass sich die Potis noch etwas einlaufen. Es trübt ansonsten wirklich positiven Eindruck etwas.

In der Praxis

Die EQs fühlen sich so an, wie ich es erwartet habe, also schließen wir mal Zuspieler und die PA an. Zum Einsatz kommen zwei CDJ und zwei Plattenspieler. Die Erdungsschrauben könnten etwas größer und länger ausgelegt sein.

Jetzt brauche ich Sound, Regler drehen und jaaaaa, das klingt sauber. Irgendwas macht der Mixer, dass es untenrum warm und voll klingt, obenrum ist er klar und transparent. Damit kann ich gut leben. Beim Einpegeln fällt mir auf, es gibt kein Metering pro Kanal. Man muss den jeweiligen Cue auswählen, dann sieht man die Levelanzeige.

Immerhin ist eine Peak-LED pro Kanal vorhanden, also einmal drehen bis sie den Peak signalisiert und dann leicht zurück.

Omnitronic TRM-422 Test
Das schlichte und elegante Design macht sich gut am DJ Pult.

Mixen mit dem TRM-422

Passt, also weiter. Anderes Deck pitchen, EQ Bass raus, upps, da höre ich noch die Bassdrum. War da nicht was mit Kill? Aha, nur bei den Master-Isolatoren, die Channel-EQs killen nicht.

Die EQs regeln +/- 10 dB, was zur klanglichen Abstimmung sicher reicht. Ein mixen über den Equalizer ist bei diesem Gerät aber so wohl nicht vorgesehen. Vielleicht wäre es ja eine Idee für den Hersteller, das bei der nächsten Version auf +/- 20 dB zu ändern.

Der Isolator hat überschneidende Frequenzbereiche und ermöglicht ein Killen von Frequenzen auf dem Master.

Filter & Mikrofone

Ein Herausstellungsmerkmal ist sicher der analoge Multimode-Filter mit einstellbarer Resonanz. Das ist sicher kein Standard in dieser Preisklasse und sollte diesem DJ Mixer hoch angerechnet werden. Klanglich kann der Filter einiges bieten und veredelt den analogen Klang des Mixers.

Die beiden Mikrofoneingänge bieten keine Überraschungen: Mic1 ist über einen Zweiband-EQ regelbar. Erwähnenswert ist, dass sie vergleichsweise leise im Zusammenspiel mit meinem Mikrofon waren.

Ob in der Praxis viele Mikrofone an diesen Mixer angeschlossen werden, wage ich zu bezweifeln, da die Zielgruppe der Elektro-DJs in der Regel keine Titel anmoderieren und im Hiphop Rotary Mixer nicht so häufig verwendet werden.

Kopfhörerausgänge

Beim Kopfhöreranschluss ist gerne gesehen, dass er zwei Buchsen zur Vefügung stellt – einmal 6,3mm Klinke und einmal 3,5mm Klinke. Auch ein optionaler Split-Cue wurde integriert für die, die es denn mögen.

Mein Kopfhörer (Technics RP DJ 1210) hätte bei maximal aufgedrehter Lautstärke gerne noch einiges lauter sein dürfen. Ein Vergleichskopfhörer war deutlich lauter, ich würde mir jedenfalls größere Verstärkung des Kopfhörersignals für den Club wünschen.

Features Omnitronic TRM422 Review

  • Hersteller:   
  • Rotary Mixer
  • 4 Kanäle
  • Master-Filter mit Resonanzeinstellung
  • 3-Band Masterfrequenzisolator mit Kill-Charakteristik
  • 16-stellige Pegelanzeige (schaltbar Master/Booth)
  • 4 Stereo Kanäle mit Gain, 3-Band EQ, Clip LED sowie Phono/Line Umschaltung
  • 2 Mic XLR Inputs mit Gain und 2-Band-EQ
  • Booth Output mit 2-Band EQ
  • PFL-Sektion mit Pegelanzeige und Cue-Mix/Split-Funktion
  • Crossfader mit VCA Technologie (Charakteristik einstellbar)
  • 2 Effekt-Aux-Wege
  • Timecode-Out (Thru-Ausgänge) für DVS
  • 8x Line/ 4x Phono: Cinch
  • 1x AuxIn: 3,5 mm Klinke
  • Master: XLR
  • Booth: XLR
  • Rekord-Out: Cinch
  • Master Insert: Cinch
  • FX In/Out: TRS Klinke
  • 19" Rackmount-Kit
  • Abmessungen (BxTxH): 410 x 285 x 105 mm
  • Gewicht: 5,8 kg

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